Oberstadion
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 11′ N, 9° 42′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Alb-Donau-Kreis | |
Höhe: | 532 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,78 km2 | |
Einwohner: | 1627 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89613 | |
Vorwahlen: | 07357, 07393 | |
Kfz-Kennzeichen: | UL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 091 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 29 89613 Oberstadion | |
Website: | www.oberstadion.de | |
Bürgermeister: | Kevin Wiest | |
Lage der Gemeinde Oberstadion im Alb-Donau-Kreis | ||
Oberstadion ist eine oberschwäbische Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberstadion liegt im nördlichen Oberschwaben zwischen Ehingen (Donau) und Biberach an der Riß. Durch das Gemeindegebiet fließt der Stehenbach, der in die Donau mündet.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde grenzt im Norden an Unterstadion, im Osten an Schemmerhofen sowie im Süden an Attenweiler, beide im Landkreis Biberach, im Westen an Grundsheim und Uttenweiler.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Oberstadion, Hundersingen, Moosbeuren, Mundeldingen, Mühlhausen und Rettighofen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick bis zum Aussterben des Geschlechts Stadion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1270 benannte sich das wohl aus Graubünden stammende, hier ansässige Adelsgeschlecht Stadion nach dem Ort. Am 13. Mai 1270 ist es mit dem Ritter „Waltherus de Stadegun“ nachweisbar.[2] Das Schloss Oberstadion wurde nach 1352 errichtet und 1756–77 unter Graf Johann Philipp von Stadion in Teilen neu erbaut.[3] Nach dem Aussterben der Familie im Jahr 1908 fiel das Schloss mit den Waldgütern Oberstadion und Thannhausen an die Grafen von Schönborn-Buchheim, die es bis heute besitzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war darin eine Haushaltsschule und zeitweise das Waisenhaus Oggelsbeuren einquartiert; das Schloss steht seit Jahrzehnten leer.[4]
Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Mediatisierung kam der reichsritterschaftliche Ort 1805 an das Kurfürstentum Württemberg, welches im Jahr darauf zum Königreich aufstieg. Für mehr als ein Jahrhundert war Oberstadion nun dem Oberamt Ehingen zugeordnet. Während der NS-Zeit in Württemberg wurde die Gemeinde 1938 dem neuen Landkreis Ehingen zugeteilt. Im Jahre 1945 wurde Oberstadion Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Gebietsreform von 1973 ist Oberstadion Teil des Alb-Donau-Kreises.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die Gemeinden Mundeldingen (am 1. Januar 1972), Moosbeuren (am 1. November 1972) und Hundersingen (am 1. Januar 1975) nach Oberstadion eingemeindet.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberstadion ist überwiegend katholisch geprägt. Die Kirchengemeinde St. Martinus gehört zur Seelsorgeeinheit Donau-Winkel im Dekanat Ehingen-Ulm.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung:[5]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verwaltungsverband
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen an.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im September 2016 wurde Kevin Wiest mit 87 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Im Frühjahr 2022 kandidierte er für das Oberbürgermeisteramt in Laupheim, unterlag jedoch Ingo Bergmann (SPD). Am 14. Juli 2024 wurde Wiest mit 95,4 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszweit wiedergewählt.[6]
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberstadion unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberstadion verfügt mit der Christoph-von-Schmid-Schule über eine Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Weiterführende Schulen befinden sich außerdem in Munderkingen und Ehingen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2014 strebte Oberstadion mit seinem damals knapp 27.000 Eier zählenden Osterbrunnen einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde an.[7]
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph-von-Schmid-Gedenkstätte mit zwei Krippendarstellungen
- Krippenmuseum Oberstadion im alten Pfarrstadel (ganzjährige Ausstellung)
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche St. Martinus in Oberstadion: ein Langhaus mit fünf Seitenkapellen und elf Altären, von denen sieben als gotische Flügelaltäre aus der sogenannten Ulmer Schule, den berühmten Holz- und Steinbildhauern des 15. Jahrhunderts, stammen. Das Chorgestühl stammt vom Bildhauer Jörg Syrlin dem Jüngeren und der Hochaltar ist vom Maler Jörg Stocker.
- Mundeldinger Käppele; die Marienkapelle wurde 1992/3 von engagierten Mundeldingern in Eigenregie gebaut.
- Moosbeurer Galgen: Wäldchen bei Moosbeuren, in dem früher Hinrichtungen vollzogen wurden und unter dem Überreste der Kelten vermutet werden, weil es auf einem eher unnatürlichen Hügel steht. Im Galgenwald findet jeden Sommer das alljährliche Galgenfest statt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph von Schmid (1786–1854), der Dichter des Weihnachtslieds Ihr Kinderlein, kommet, wirkte von 1816 bis 1827 als Pfarrer in Oberstadion.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl von Kirn (1805–1870), württembergischer Oberamtmann
- Josef Baur (1857–1927), württembergischer Oberamtmann
- Hugo Stiefenhofer (1861–1937), württembergischer Oberamtmann
- Bonifaz Natter (1866–1906), Benediktinermönch und Abt der Buckfast Abbey (St. Mary’s Abbey) in Buckfastleigh
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Latzmannbrauch am Pfingstmontag im Teilort Hundersingen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberstadion mit Bühl und Rettighofen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ehingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 3). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, 1826, S. 181–814 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Württembergisches Urkundenbuch VII, 95.
- ↑ Alleburgen.de
- ↑ Graf Alexander von Schönborn (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf swp.de, 4. Juni 2016
- ↑ Oberstadion (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 11. Dezember 2023.
- ↑ Amrei Oellermann: Bürgermeisterwahl in Oberstadion: 95,38 Prozent! Kevin Wiest erzielt Traumergebnis bei guter Wahlbeteiligung. In: swp.de. 14. Juli 2024, abgerufen am 17. Juli 2024.
- ↑ Ingrid Sachsenmaier: Oberstadion: Rekordversuch mit Osterbrunnen. Tageszeitung Stuttgarter Nachrichten, 19. April 2014, abgerufen am 22. April 2014.